ANZEICHEN FÜR EINEN GESTRESSTEN HUND

Unsere Vierbeiner sind unsere treuesten Begleiter und sollen am liebsten immer und überall dabei sein. Damit verlangen wir ziemlich viel von ihnen, denn unser Alltag ist nicht nur von einem enormen Geräuschpegel, sondern auch von unendlich vielen anderen Stressoren (= Reize, die eine Stressreaktion hervorrufen) begleitet: sei es im eigenen Zuhause mit lauten, umherlaufenden Kindern, beim Einkaufen/im Restaurant/in öffentlichen Verkehrsmitteln mit Menschengedränge und tausenden verschiedenen Düften, beim täglichen Spazierengehen mit anderen Hundebegegnungen… Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Um jeden Tag und jede Aufgabe so stressfrei wie möglich zusammen meistern zu können, solltet ihr folgende Stressanzeichen kennen:

Strecken und Dehnen

Stressreaktionen führen – auch bei uns – zu angespannten Muskeln. Je länger und anhaltender der Stress, desto verspannter ist man irgendwann. Durch Strecken und Dehnen lockern die Vierbeiner ihre Muskeln wieder.

 

Schnelles Hecheln in Verbindung mit einem „Stress-Gesicht“

In Bewegung oder bei höheren Temperaturen ist Hecheln natürlich normal für Hunde. In nicht stressenden Situationen ist Hecheln immer mit einer entspannten Zunge verbunden. Ist die Zunge dagegen angespannt und die Lefzen sind weit nach hinten gezogen, handelt es sich um ein „Stress-Hecheln“. Wir Menschen interpretieren dieses „Stress-Gesicht“ dann oft mit einem Grinsen.

 

Fellschütteln

Wenn dein Hund sich schüttelt, ohne nass geworden zu sein, ist das ein ziemlich sicheres Anzeichen, dass er gerade gestresst ist. Besonders häufig ist Fellschütteln zu beobachten, wenn Hunde nach einer angespannten Begegnung wieder auseinander gehen. Wie das oben erwähnte Strecken lockert Schütteln die Muskulatur.

 

Gähnen

Hier muss man natürlich zwischen einem Müdigkeits- und einem Stress-Gähnen unterscheiden. Wacht der Hund gerade auf und liegt vollkommen entspannt auf seinem Hundeplatz, ist er wohl kaum gestresst. Oft ist das Gähnen unter dem Einfluss von Stressoren intensiver. Achtet mal drauf!

 

Sonstige Übersprungshandlungen: Gras fressen, sich kratzen, exzessives Trinken, in die Leine beißen

Übersprungshandlungen bestehen aus Reaktionen, die normalerweise in einem anderen Kontext auftreten und treten immer dann auf, wenn der Hund sich gerade in einem Konflikt befindet. Besonders beim Training auf Hundeschulplätzen kann man diese Verhaltensweisen oft beobachten. Auch das oben erwähnte Strecken kann eine Übersprungshandlung sein.

 

Stressende Situationen treten immer wieder auf und lassen sich auch nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, zusammen mit seinem Vierbeiner Möglichkeiten zu finden, mit diesen Situationen besser umzugehen.