Zecken sind zwar blind und taub, aber erkennen in Sekundenbruchteilen vorbeilaufende Lebewesen. Sie sitzen im Unterholz, in Büschen, auf Gräsern oder niedrigen Pflanzen und sowie ein Lebewesen an ihnen vorbeistreift, lassen sie sich einfach mitnehmen. Die Parasiten schätzen Waldränder, feuchtes Unterholz und schattige Wiesen zwar besonders, aber sind genauso in der Stadt, in Parks, Hinterhöfen und Gärten verbreitet.
Welche Zecken sind für eure Vierbeiner von Bedeutung?
Die häufigste Zeckenart in Europa ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) – gefolgt von der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und der braunen Hundezecke (Rhipicephlaus sanguieneus).
Welche Krankheiten sind bei Hunden zu befürchten?
Grundsätzlich erkranken Hunde nach einer Infektion nicht so häufig wie Menschen und die gefürchtete Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommt bei Hunden eher selten vor. Häufiger infizieren sich Hunde allerdings mit Borreliose: hier treten Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit bis hin zu Lähmungserscheinungen durch Gelenkentzündungen auf.
Eine weitere Krankheit, die von der Auwaldzecke übertragen wird und sich immer mehr ausbreitet, ist die Babesiose: Sie zerstört die roten Blutkörperchen, wodurch sich eine schwere Blutarmut entwickeln kann.
Richtiges Entfernen von Zecken
Am besten geeignet sind Zeckenzangen, die speziell für die Entfernung von Zecken bei Mensch und Hund konzipiert sind.
Das Herausdrehen von Zecken ist allerdings nicht zu empfehlen, da die Widerhaken am Stechapparat der Zecke nicht wie ein Gewinde bei einer Schraube angeordnet sind und bei einer zu starken Drehbewegung unter Umständen der Kopf abreißen und in der Wunde hängen bleiben kann.
Die Zecke sollte möglichst hautnah gegriffen und durch eine leichte Zugtechnik ohne Quetschen oder Drücken der Zecke entfernt werden. Um beim anschließenden Zerdrücken zu verhindern, dass man nur den vollgesogenen Unterleib erwischt, klebt man die Zecke am besten zwischen zwei Tesafilmstreifen und zerdrückt sie dann.
Benutzt niemals Öl, um die Zecke zu ersticken! In Stresssituationen geben Zecken nämlich vermehrt Speichel ab, wodurch das Infektionsrisiko natürlich steigt.
Bei der Entfernung kann es durchaus vorkommen, dass Reste der Zecke in der Haut zurückbleiben. Hierbei handelt es sich meistens um einen Teil des Steckapparates und nicht immer unbedingt um den Kopf der Zecke. Der Hundekörper sieht das Zeckenstück als Fremdkörper an und stößt es in der Regel nach einiger Zeit von selbst ab. Allerdings kann der Körper auch mit einer Entzündung oder einer allergischen Reaktion auf das Zeckenteilchen antworten. Beobachtet die Bissstelle einfach und falls diese aufschwillt oder sich entzündet, solltet ihr einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen.
Wirksamer Schutz
Leider gibt es noch nicht DIE perfekte Schutzmaßnahme. Jeder Hund ist anders und manche sind eben anfälliger für Parasiten und manche weniger. Bei manchen helfen Bernsteinketten zur Abwehr, andere können von oben bis unten mit Kokosöl eingerieben werden und sind trotzdem voller Zecken.
Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung und einem daraus resultierenden guten Immunsystem hat man aber schon viel gewonnen. Ein heißer Tipp ist Schwarzkümmelöl: einfach ein paar Tropfen mit in das Futter mischen.
Am besten ist es aber, den Hund am Abend nach Zecken zu untersuchen und im Falle eines Fundes diese sofort zu entfernen.