WENN HUNDE ANGST VOR ANDEREN MENSCHEN HABEN

Bestimmt kennt auch ihr Vierbeiner, die gegenüber Menschen eher zurückhaltend sind. Manche dagegen suchen nur bei bestimmten Personen wie zum Beispiel bei schwarz gekleideten Männern, Personen mit Stock oder krabbelnden Babys sofort das Weite. Oft sind mangelnde Sozialisierung oder schlechte Erfahrungen die Gründe für dieses Verhalten.

Das Vertrauen eures Vierbeiners in euch und eure Führung ist natürlich immer die Basis. Folgende Tipps sind für jeden Hund, aber für ängstliche Hunde ganz besonders zu berücksichtigen.

 

Nicht mit der Angst alleine lassen

Der Mythos, dass man die Angst seines Hundes durch streicheln be- und verstärken würde, hat sich glücklicher Weise in Luft aufgelöst. Wenn euer Hund Schutz bei euch sucht, solltet ihr ihm diesen unbedingt geben. Wichtig ist, dabei viel Ruhe, Entspannung und Gelassenheit auszustrahlen.

 

Ein Festhalten oder „Sicherheitsgriff“ in der Hocke bewirkt bei vielen meist mehr als ein „hin und her streicheln“. Falls euer Vierbeiner in solchen Situationen eine Streichel- oder Massageeinheiten braucht, ist es für ihn entspannter, wenn zumindest eine Hand immer flach irgendwo anliegt. Ihr selbst erschreckt euch bestimmt auch über eine Hand aus dem Nichts. Kündigt deshalb Berührungen am besten immer an. Auch, wenn ihr euren Hund zum Beispiel anleint.

 

Der Hund entscheidet

Euer Vierbeiner sollte stets bestimmen können, wann und wie nah er einer anderen Person kommen möchte. Zwingt ihn nie, sich von anderen berühren zu lassen und bringt ihn nicht in Situationen, in denen er nicht die Möglichkeit zum Rückzug hat. Im eigenen Zuhause kann dies z.B. bei Besuch eine Hundebox sein, die für alle anderen tabu ist, damit er sich absolut sicher fühlt.

 

Angstauslöser aus der Entfernung beobachten

Draußen macht ihr eurem Vierbeiner das größte Geschenk, wenn ihr in ruhigen Gegenden spazieren geht oder die Distanz bei entgegenkommenden Menschen vergrößert – zumindest so lange bis er mit euch zusammen seine Angst überwinden kann. Eine gute Übung ist das Beobachten aus sicherer Entfernung: Setzt euch auf eine Parkbank, lest ein Buch und lasst euren Hund die Umgebung beobachten.

 

Der Trick mit dem souveränen Zweithund

Ein anderer Hund ohne diese Berührungsängste ist immer noch der beste Lehrer: lasst euren Vierbeiner einfach zuschauen, wie unbeschwert und gefahrenlos der Kontakt zu anderen Menschen sein kann. Wenn von dieser Person dann auch noch besonders schmackhafte Leckerlies auf den Boden fallen, ist sie auf einmal gar nicht mehr so angsteinflößend.

 

Stärkt das Selbstbewusstsein eures Hundes

Je mehr Erfolgserlebnisse und positive Ereignisse euer Hund hat, desto sicherer und selbstbewusster kann er neue Situationen und Begegnungen meistern. Lasst ihn z.B. bei einem Zerrspiel gewinnen oder einen besonders tollen Fund beim Spaziergang machen. Auch kleine Tricks (oder ein „Schau“ oder „Touch“) können bei ausreichender Generalisierung eines Tages bei Begegnungen mit anderen Menschen goldwert sein, um ihn aus seiner Angst ganz schnell herauszuholen.

 

Viele positive Verknüpfungen, Zeit und Geduld sind (wie immer) der Schlüssel zum Erfolg.

 

– Dieser Blogbeitrag entstand im Rahmen der Blog-Parade von dogeridoo: Besondere Hunde – besondere Maßnahmen.