Wussten Sie, dass Giardien häufiger beim Hund vorkommen als Würmer und beim Menschen der Befall mit Giardien sogar die häufigste durch Parasiten verursachte Darmerkrankung ist? Aufgrund ihrer Übertragbarkeit auf eine Reihe anderer Tiere und vor allem auf Menschen werden diese einzelligen Parasiten auch als Zoonoseerreger bezeichnet.
Wie kommt es zu einer Übertragung?
Giardien umgeben sich mit einer schützenden Hülle und lassen sich über den Kot ausscheiden. Durch diese Hülle sind sie tage- bis wochenlang geschützt, bevor sie vom neuen Wirt aufgenommen werden. Der häufigste Übertragungsweg bei Hunden ist das Trinken von verschmutztem Wasser, das mit Giardien infiziert ist.
Bei uns Menschen reicht es schon, wenn wir unbemerkt in einen kontaminierten Kothaufen treten und mit den Schuhen ins Haus laufen. Auch Fliegen können die Parasiten auf die Nahrung schleppen.
Symptome beim Hund
Bei starkem Befall ist ein hartnäckiger, eventuell nur zeitweise auftretender Durchfall zu beobachten. Der Kot der erkrankten Hunde ist in der Regel etwas heller, schleimig, extrem stinkend und kann gelegentlich auch Blut enthalten. Weitere Symptome können Gewichtsabnahme, Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, schlechtes Haarkleid und mangelnder Appetit sein. Bei länger anhaltendem Befall kann es zu Juckreiz, Ekzemen, Gelenkschmerzen, chronischen Verdauungsstörungen und sogar zur Anämie kommen.
Besonders betroffen sind Welpen, Junghunde sowie geschwächte Hunde. Erwachsene Hunde erkranken zwar nicht so oft an Giardien, aber können die Parasiten im Kot ausscheiden und somit andere Hunde anstecken.
Symptome beim Menschen
Beim Menschen treten Durchfälle, Erbrechen, Mangelerscheinungen und – in erster Linie bei Kindern – Wachstumsstörungen auf. Die sogenannte Giardiose ist eine meldepflichtige Darmerkrankung.
Nachweis
Da die Erreger nicht kontinuierlich ausgeschieden werden, sollte unbedingt eine Sammelkotprobe von mindestens drei Tagen beim Arzt zur Untersuchung abgegeben werden. Giardien können nur durch eine mikroskopische Untersuchung oder einen sogenannten ELISA Test festgestellt werden.
Behandlung
Bei der Behandlung dieser hartnäckigen Plagegeister sollte man mehrgleisig vorgehen: das Immunsystem wird unterstützt, die Darmflora wird aufgebaut, man gibt Naturmittel, die das Absterben und Ausscheiden der Giardien verursacht und man entfernt Ansteckungsquellen in der Umgebung. D.h. Kot sofort entfernen, Wasser täglich wechseln, Näpfe täglich mit kochendem Wasser ausspülen und Hundedecken, Spielzeug und eigenes Bettzeug regelmäßig so heiß wie möglich waschen.
Giardien nutzen übrigens Glukose aus Kohlenhydraten für Energie, daher ist es sehr wichtig, kohlenhydratarm zu füttern, d.h. kein Getreide, keine Kartoffeln, kein Reis etc. So werden die Giardien geschwächt und vermehren sich viel langsamer. Häufig liest man auch von Buttermilch mit Kräutern, die bei Giardienbefall wirksam sein kann.
Bei starkem Befall kommt man um ein zusätzliches, schulmedizinisches Präparat leider nicht drum herum.